Die Geister, die ich rief | |
Alex "Sal" Luerken <s.a.l.@gmx.net> | https://members.tripod.com/~Barogue)posted 05.06.98 |
Das die Shadowrunregel im allgemeinen immer wieder unzutreffend oder unrealistisch sind und Interpretationen zulassen an denen Freud seine wahre Freud gehabt hätte ist wohl hinlänglich bekannt, ebenso wie, daß die Erde doch eine Scheibe ist. Somit dreht es sich heute um eine weitere Regelerweiterung bzw. Hausregel, die mal wieder versucht das ganze Regelwirrwarr in geordnete Bahnen zu lenken.
Laut den Shadowrunregeln bestimmt sich der Magiepool aus der Stufe der Fertigkeit Hexerei zusätzlich möglicher Kraftfoki. Der Magiepool darf bei allen Proben die mit hexerei zu tun haben, hinzugezogen werden, sei es zur Spruchabwehr, Sprucherfolgsprobe oder für die Entzugsprobe. Ein reiner Pool für die Hexerei und eng verwandte Gebiete derselben. Eine treffendere Bezeichnung wäre, den Pool Hexereipool zu nennen.
Beschwörungspool
Allerdings gibt es für eine weitere magische Fertigkeit keinen Pool, die aber sehr wohl einen gebrauchen könnte. Die Rede ist von der Einführung eines Beschwörungspools, der dem Zauberer für jede Probe bei einer Beschwörung zur Verfügung steht und sich, wie der Magiepool auffrischt.
Der Beschwörungspool kann für jede Probe beim Beschwören hinzugezogen werden, außer bei der Kontrollprobe (hierzu siehe weiter unten).
Beschwörungsentzug
Als weitere Veränderung würde ich, neben einer mir zwar bekannten, aber leider nicht namentlich bekannten Person, den Beschwörungsentzug nicht nur an der Höhe des Charismas festmachen, sondern auch die Stufe in Magie des Zauberers mit einbeziehen, so daß regeltechnisch Charisma in der Beschwörungsentzugs - Tabelle (Grimoire S. 45 oben) durch (Charisma + Magie)/2 abgerundet ersetzt wird.
Die Folgerung ist, daß die Kraftstufe der beschworenen Geister zwar um ein oder zwei Punkte ansteigt, da der Durchschnitt der
beiden Werte im Mittel 4 (4,5 abgerundet) beträgt und nicht alleine für Charisma gesehen 3, jedoch erreicht man damit, daß auch unsympathische und häßliche Charaktere Geister beschwören können, und nicht nur die Schönen und Charismatischen der
Gesellschaft dieses Privileg für sich beanspruchen. Als zweiten Punkt verhindert die Regelerweiterung, daß ein ausgebrannter
Magier mit gerade mal einem läppischem Punkt Magie immer noch Geister beschwören kann, wie ein Zauberer mit sechs Punkten Magie.
Entzugwiderstand
Ähnlich verhält es sich mit dem Entzugswiderstand. Es kommt mir irgendwie komisch vor, daß ein charismatischer Zauberer wesentlich leichter den Entzug einer Beschwörung hinunterwürfeln kann als ein uncharismatischer. Die Beschwörung eines Geistes hat für mich etwas mit Magie und Willenskraft zu tun und nicht mit seiner Ausstrahlung, so daß ich Charisma nicht für den Entzugswiderstand heranziehe, sondern die Willenskraft eines Zauberers. Es kostet den Willen eines Zauberers die geballten Kräfte des Geistes oder Elementars herauf zu beschwören, sein Willen gegen den Willen des Geistes, sein Charisma kommt etwa später ins Spiel.
Kontrollprobe
Nachdem der Zauberer erfolgreich einen Geist/Elementar beschworen hat, muß er eine Kontrollprobe ablegen gegen die Stufe des Geistes ablegen, um den Geist unter seine Kontrolle zu bringen. Der Geist schuldet dem Zauberer zwar bereits den Erfolgen der Beschwörenprobe entsprechend eine Anzahl Dienste, jedoch muß der Zauberer in Form der Kontrollprobe versuchen dem Geist zu schmeicheln und ihn dazu bringen diese Dienste auch zu erfüllen.
Die Kontrollprobe wird mit einer Anzahl Würfel gleich der Summe von Charisma und Magie geteilt durch 2 abgelegt.
Fällt bei dieser Probe wenigstens ein Erfolg, so hat der Zauberer den Geist unter seiner Kontrolle. Sollte die Probe mißlingen, so wird verfahren, als wenn der Zauberer beim Beschwören das Bewußtsein verliert.
Die Regeln gelten sowohl für Geister als auch für Elementare.
Ein kleines Beispiel
O'Leary, ein Katzenschamane möchte einen Stadtgeist beschwören. Er hat eine Beschwörenfertigkeit von 3 und keinerlei aktive Geisterfoki. Somit besteht sein Beschwörungspool aus 3 Würfeln. Würde er z.B. einen Geisterfoki Stufe 1 besitzen, würde sein Beschwörungspool 4 betragen. Die weiteren Werte sind: Charisma 3, Magie 5 und Willenskraft 5, und sein Totem gibt ihm zwei
weitere Würfel für das Beschwören von Stadtgeistern.
O'Leary beschwört einen Kraft 5 Geist. Der Mindestwurf beträgt dementsprechend 5 und O'Leary würfelt seine Beschwörenprobe mit
5 Würfeln (3 von seiner Fertigkeit und 2 von seinem Totem) gegen 5.
Er erzielt 1,2,3,4,5, womit er immerhin einen Erfolg erzielen konnte.
Die Summe O'Learys Charisma und seiner Magiestufe beträgt 8, wobei diese Summe noch durch 2 geteilt wird. Die Kraftstufe des
Geistes liegt über der Summe, so daß der Entzug 5S körperlicher Schaden beträgt. O'Leary würfelt seine 5 Würfel Willenskraft
zuzüglich der 3 Würfel aus seinem Pool gegen den Entzug und erzielt 4 Erfolge und mit einem Lächeln und leichtem Nasenbluten
sieht er wie sich der Geist vor ihm formt.
Doch das Lächeln löst sich von seinem Gesicht als er bei der anschließenden Kontrollprobe gegen MW 5 mit seinen 4 Würfeln ((Charisma +Magie)/2) nicht einen Erfolg erzielt und der Geist wieder im Astralraum verschwindet. Schade, O'Leary.