Die Großen Jungs | |
Alex "Sal" Luerken <s.a.l.@gmx.net> | https://members.tripod.com/~Barogue)posted 20.02.98 |
Hat sich eigentlich jemals jemand von FASA Gedanken gemacht wie ein 2 Meter 80 großer Troll in einen
Westwind hineinpassen soll. Regeltechnisch wär so etwas durchaus möglich.
Man nehme die Schalensitze vorne heraus und setze einen großen Schalensitz dafür ein und hat sogar noch 4
LE zur weiteren Verfügung. Wunderbar, bloß wie bringt man 2 Meter 80 in einem Wagen von sagen knapp
einen Meter 20 Höhe unter?
Gut, man könnte ihn zusammen falten und außerdem sitzt man in einem Wagen und steht nicht. Trotzdem, ich kann mir die Angelegenheit nur als unmöglich vorstellen. Trolle fahren keinen Westwind, es sei denn sie genießen auch sonst das Leben in einer Konservendose.
Weitere Probleme ergeben sich für Trolle in Wohnungen, U-Bahnen, S-Bahnen, in öffentlichen Gebäude mit der Standardhöhe von 2 Meter 50, bei der Benutzung von Schreibgeräten, Schreibmaschinen, Tastaturen, Waffen (wie passen die dicken Finger bloß zwischen den Abzug ), Fahrzeugen, die nicht extra für Trolle konzipiert sind, beim Kleider- und Schuhkauf (allerdings glaube ich, daß wenigstens dieses Problem annähernd gelöst ist) bei Cyberware, schließlich müssen die Kunstmuskeln ein wenig größer sein und bei vielem mehr.
Troll sein bedeutet also nicht nur die Panther Strumkanone durch die Gegend zu schleppen und selbige ohne Rückstoß abfeuern zu können. Es ergeben sich für jeden Riesen extreme, ganz alltägliche Probleme. Wie sieht es z.B. mit Klobrillen aus. Ich denke, daß der Arsch eines 2 Meter 80 großen Kerls einen größeren Durchmesser hat, als der eines Norms, und ich will gar nicht daran denken, ob die Schüssel sein Gewicht aushält.
Selbst im Jahre 2057 bzw. 2058 (ich weiß nie genau wieviel Jahre Unterschied das sind) werden große
Menschen immer noch mit erheblichen Problemen tagtäglich konfrontiert, die Normalverbraucher nicht haben.
Nun gut, ich will niemanden seinen Troll madig machen, es gibt sicherlich auch ein paar Vorteile neben der
hohen Konstitution und Stärke. Aber jeder Trollcharakter sollte sich mit diesen Problemen auseinandersetzen.
Es bringt mehr Farbe ins Spiel, wenn Fip, der Troll sich zwei Hemden bei Aldi-Real kaufen muß und Mami
fragt, ob sie ihm daraus ein Hemd nähen könnte, oder er seine neue Waffe danach aussucht, ob er überhaupt
seine Finger an den Abzug bekommt sein Motorrad danach aussucht, daß es sein Gewicht trägt und bevorzugt
in einer Altbauwohnung wohnt, deren Deckenhöhe mehr als 2 Meter 50 beträgt.
Kommen wir zu der Frage, was kostet das alles. Altbauwohnungen sind teuer, passende Kleidung gibt es nur als Maßanfertigung, ebenso Waffen und Fahrzeuge. Für einen Troll scheint das Leben auch noch viel teurer zu sein. Sein Hunger muß ebenfalls befriedigt werden, und zwei mickrige Soyburger können den Appetit eines Trolls sicherlich nicht stillen.
Ich bin der Meinung, solange ein Spieler sich wirklich der Probleme, die seinen Troll alltäglich plagen, bewußt ist, ihn nicht noch zusätzlich zu bestrafen und den Straßenindex für Ausrüstung, die Verfügbarkeit und den Preis zu erhöhen. Ein Troll ist bereits in seinen Fähigkeiten stark eingeschränkt, ich z.B. kenne keinen Troll, der zum Decker oder zum Rigger avanciert ist. Also bleibt meistens nur die Rolle, des Manns fürs Grobe.
Allerdings würde ich nicht mit der Wimper zucken, falls ein Spieler über die Probleme hinwegsieht und nicht einen Funken mit in sein Rollenspiel einbezieht, und würde alle Straßenindexe, Preise und Verfügbarkeiten erheblich erhöhen, nur, um ihm/ihr zu zeigen, daß da Probleme sind und es heißt diese zu meistern, und nicht nur die Stärke und Konstitution eines Trolls das Auschlaggebende, bei der Wahl des Metatypes sind.
Trollt euch.